Chronik

Vereinschronik – 75 Jahre Obst- und Gartenbauverein Ottenau

1922
In Deutschland herrschte die wirtschaftlich schwere Nachkriegszeit des er­sten Weltkrieges. Es war nicht zuletzt die Not, die bei den Menschen der Region das Interesse am eigenen Erzeugnis, am eigenen Obst weckte.So kam es, daß sich auch in Ottenau Männer der Gemeinde entschlossen, ei­nen Obstbauverein zu gründen. 20 Gründungsmitglieder wählten Wilhelm Zapf zu ihrem Vorsitzenden. Bürgermeister Wilhelm Heck, der die Not sei­ner Bürger nur zu gut kannte, unterstützte die Vereinsgründung. Die Mit­glieder bemühten sich, den Verein mit Leben zu erfüllen. Der Nachholbedarf war groß. Obstbauinspektor Hopp aus Bühl unterstützte das junge Pflänzchen mit Anregungen und Vorträgen. Die Anfangsentwicklung war mühsam und spärlich.

1928
Der Mitgliederstand war in den ersten 6 Jahren auf 40 Personen ange­wach­sen. Am 8.1. fand die Generalversammlung statt. Man wählte wieder Wilhelm Zapf zum 1. Vorsitzenden. Otto Keller, August Westermann, Leo Schächinger, Karl Haitz (I,Engelsstraße) und Franz Schächinger wurden zu Beisitzern ge­wählt, Oswald Kraft zum Kassier. Von nun an gab es reges Leben in der Vereinsführung. Ein Veredelungskurs im April, unter Herrn Hopp aus Bühl, war mit 25 Personen gut besucht. Man regte auch die erste Sammelbestel­lung von Erdbeerpflanzen und Obstbäumen an.

1929
Ein Obstbaum kostete damals 0,60 Mark. Nun verstand man es, auch die Frauen einzubinden: Zu einem Einmachkurs in der Kochschule hatten sich 30 Frauen eingefunden. Für den Herbst wurde die Hefebestellung für die Mostzubereitung durch den Verein vorgenommen.  
Am 14.7. war eine Besichtigung der Obstanlage Augustenberg bei Karls­ruhe, der ältesten Landwirtschaftsschule Badens, anberaumt. Mit den da­maligen Verkehrsmitteln benötigte man für eine Wegstrecke 4 Stunden. Die Besichtigung gab den Teilnehmern so viel Anregung mit, daß sie schon bei der am 18.- 24.9. stattfindenden Obstausstellung in Gaggenau mit ihrem selbst erzeugten Obst den 3. Preis erzielten. Vom 10.- 14.10. war eine Aus­stellung in Gernsbach, auf welcher der Ottenauer Verein den 1.Preis er­rang.
Dank der Initiative von Schriftführer Otto Keller wurden Baumscheren und Obstbäume zu günstigen Preisen beschafft. Am 30.11. waren beim Schnitt­kurs unter Leitung von Obstbauinspektor Hopp ca. 100 Personen anwe­send. Im gleichen Jahr begann die Tätigkeit von Herrn Kraft, dem spä­teren Oberkreisbaumwart und Kreisobstbauinspektor aus Michelbach.

1930
Am 5.1. zählte der Verein schon 85 Mitglieder. Sehr beachtlich war die An­pflanzung von Beerensorten. Man regte eine Erdbeergenossenschaft an, die jedoch nicht zustande kam. Zur Erleichterung des Einmachens wurde eine Dosenschließmaschine vorgeführt. In der Vogelwelt hatte man bereits Helfer bei der Schädlingsbekämpfung erkannt: Zur Förderung der Meisen gab der Verein für jeden aufgestellten Nistkasten einen Zuschuß von 0,40 Reichsmark.

1931
Bei der Obstausstellung am 13.9. in Gaggenau konnte der 1. Preis mit 15 Mark erzielt werden. Josef Kraft, Michelbach, wurde zum Oberkreisbaum­wart ernannt.
Ein 2tägiger Kurs über Pflanzen, Schneiden, Düngen, Mostbehandlung, theoretisch und praktisch, wurde von 38 Personen besucht.

1932
Reges Interesse bei den Frauen fand ein 2Tagekurs über Einkochen und Sterilisieren von Obst- und Gemüse.

1933
Bei der Hauptversammlung am 17.2. referierte Hauptlehrer Müller über die Wichtigkeit der Natur- und Handelsdünger. In der gleichen Veranstaltung wurde Otto Keller als Nachfolger von Wilhelm Zapf zum Vorsitzenden ge­wählt. Keller brachte ein fundiertes Wissen aus seiner Bodenseeheimat mit, das er zielstrebig an die Mitglieder des Ottenauer Vereines weitergab. Im Bereich Gartenbau wurden neue Sorten eingeführt mit dem Ziel, die Erträge zu verbessern, neue Blumensorten sollten den Garten beleben.

1933/34
Mit der Zunahme der Obstbäume wuchs auch die Zahl der Schädlinge. Der Verein entschloß sich, für die Mitglieder eine Rückenspritze zu kaufen. Nichtmitglieder konnten diese gegen Entgelt ausleihen. Um die Vogelwelt zu unterstützen, wurde angeregt, bestimmte Bäume und Sträucher stehen zu lassen. Bei einer Bestellaktion im Oktober 33 wurden durch den Verein 315 Stachelbeerpflanzen, 334 Johannisbeeren, 200 Himbeeren, 23 Pfirsich- und 180 andere Obstbäume geordert, die allerdings zum großen Teil der außergewöhnlichen Trockenheit im Sommer 1934 zum Opfer fielen.

1935
Bei der Mitgliederversammlung am 23.1. wurden Hauptlehrer Müller und Baumwart Melzer in die Verwaltung gewählt. Eine Bereicherung für die Ver­waltung war der Zuzug von Hauptlehrer Paul Bayer aus Neusatzeck. Seine Vorträge über Obst- und Beerensträucher wurden begeistert aufgenommen. In einer dieser Lehrveranstaltungen wurde eine Apfelschälmaschine vorge­stellt.

1936
Mit der Wahl von Herrn Bayer am 19.1. in die Verwaltung wurde eine tat­kräftige Führungsmannschaft geschaffen.

1937
Am 2.9. fand im Gasthaus Strauß eine kleine Ausstellung über Obst, Beeren und Säfte statt. Sie diente als Werbeschau und wurde von der Fachkom­mission mit guten Noten beurteilt. Man konnte eigenes Obst mitbringen, um die Sorte bestimmen zu lassen. Die mustergültige Schau verzeichnete einen sehr guten Besuch auch von vielen Jugendlichen.

1938
Im Zuge der Eingemeindung Ottenaus nach Gaggenau kam am 13.8.1938 eine Verfügung, die Obstbauvereine der Stadt zusammenzulegen. Dies war ein harter Schlag, nachdem der Ottenauer Verein sich so gut entwickelt hatte. Die Verwaltung veranlaßte daraufhin den Kassenbestand aufzubrau­chen und eine Gabenverlosung durchzuführen, so daß jedes Mitglied ein obstbauliches Gerät erhielt. Geräte, die von Mitgliedern gestiftet waren, wurden diesen zurückgegeben.

1939
Der beginnende zweite Weltkrieg wirkte lähmend auf das Vereinsleben. Es wurden zwar noch Bäume und Sträucher für die Mitglieder bestellt, jedoch kam das Vereinsleben nahezu zum Erliegen.

1942
Im November 42 wurden Wilhelm Zapf und Kassier Oswald Kraft zu Eh­renmitgliedern ernannt. Es war Krieg. Die restlichen Aktivitäten des Ver­eins­lebens wurden eingestellt.

1946
Am 28.7.46 wurde die erste Generalversammlung nach dem Kriege durch­geführt. 25 Personen waren anwesend. Gewählt wurden zum 1. Vorsitzen­den Otto Keller, zum Schriftführer Karl Haitz (I), zum Kassier Rudolf Melzer. Zu Beisitzern wählte man Friedrich Steimer, Wilhelm Heck, Karl Schnaible und Josef Hurrle. Nun ging´s mit neuem Elan an die Arbeit.

1948
Ein Schnittkurs im Januar war mit 34 Personen gut besucht.

1949
Vorsitzender Keller legte sein Amt nieder. Nachfolger wurde Rudolf Melzer. Das Amt des Kassiers übernahm Gustav Heck. Schriftführer wurde Karl Haitz (I). Nikolaus Merkel kam als Beisitzer dazu.

1950
Es begann die Ära der Baumwarte Preisler, (Gaggenau), Götzmann, (Rotenfels) und Kreisbaumwart Eisele, (Oberweier), die künftig Schulungen und Schnittkurse im Landkreis durchführten. Südfrüchte tauchten auf unse­ren Märkten auf und wurden zur Konkurrenz für die eigenen Erzeugnisse.

1951
Bei der Jahreshauptversammlung am 25.11. wurden Heinrich Haitz und Herbert Pfistner zu Kassenprüfern gewählt. Gleichzeitig ernannte man Her­bert Pfistner zum Hilfskassier. Angesichts des auf unseren Märkten ent­standenen Wettbewerbes wurden die Obstanbauer ermahnt, gute Waren anzuliefern.

1952
Der Vorstand bemühte sich, Ämter in jüngere Hände zu legen. So wurden am 20.1. neben Vorstand Melzer, Schriftführer Otto Bindnagel und Kassier Herbert Pfistner gewählt sowie die Beisitzer Otto Keller, Karl Haitz (I), Karl Schnaible und Nikolaus Merkel. Seit 1952 wurde im Protokollbuch das Blü­hen, Reifen und Ernten mit Vermarktung festgehalten.
Auf einer Tagung in Karlsruhe am 29.11. beschloß man den Zusammen­schluß der in der Besatzungszeit getrennten nord- und südbadischen Obst­bauverbände zum Badischen Obstbauverband. Erster Vorsitzender wurde Dr. Graf von Bodmann, Bodensee, zweiter Vorsitzender Leonhard Heck aus Heidelberg

1954
In der Jahreshauptversammlung am 17.1. gab Baumwart Preisler bekannt, daß die Bäume rechts der Murg mit Obst-Karbolineum gespritzt werden. Wegen des Arbeits- und Kostenaufwandes wurde jeweils nur auf einer Murgseite auf Veranlassung der Stadt die Schädlingsbekämpfung durchge­führt. Die jeweils andere Seite oblag der Privatinitiative. Am 18.9. wurde eine vereinseigene leistungsfähige Spritze angeschafft.

1955
Ziel einer Besichtigung am 22.5. war das Hofgut Amalienberg. Herr Hagen erläuterte seinen gut geführten Betrieb. Eine weitere Besichtigung fand im gleichen Jahr, am 29.6., auf dem Lehrgut “Limburger Hof” der BASF Lud­wigshafen statt. Der Nachmittag wurde genutzt, um die Erdbeer-, Obst- und Pfirsichanlagen von Herrn Philippi in Bad Dürkheim zu besichtigen.

1956
Bei der Generalversammlung am 14.4.56 wurden Johannes Merkel und Karl Haitz (II,Haydnstraße) zu Beisitzern gewählt.

1957
In diesem Jahr wurde in Europa die schlechteste Ernte seit 150 Jahren re­gistriert.

1958
Am 9.2. wurde der Generalobstplan erläutert. Ziel und Zweck dieses Planes war die “Anpassung an den europäischen Markt.”

1959
Bei einem Schnittkurs am 17.1. wurden erstmalig Hinweise für einen Som­merschnitt gegeben. Herr Nikolaus Merkel gab den Bericht der MUAG, der Murgtalabsatzgenossenschaft, bekannt. Es fand eine Lehrfahrt nach Wiesloch statt mit Neckarfahrt und Besichtigung des Salzbergwerkes Bad Rappenau. Ende April (20.-22.) wurden Fröste bis minus 5 Grad registriert. Der Sommer zeichnete sich durch große Trockenheit (bis November) aus.

1961
Infolge der weiter angestiegenen Mitgliederzahl war der “Strauß” für die Jahreshauptversammlung zu klein geworden. Die Versammlung wurde ins Josefshaus verlegt.

1962
Eine Lehrfahrt ins Elsaß nach Prensdorf und Steinsels machte mit der Hohl­krone bei den Pfirsichbäumen bekannt. Die Verbesserung des Lichtein­falles durch einen größeren Reihenabstand war eine weitere Er­kenntnis der Exkursion.

1963
Am 4.5. scheidet Otto Keller nach 35jähriger Tätigkeit aus Gesundheits­gründen aus der Verwaltung aus. Für ihn rückt Josef Lang nach.

Lehrfahrt zu Limburger Hof

1965
Die Jahreshauptversammlung am 7.5. beschließt, Neuwahlen künftig alle 3 Jahre vorzunehmen.

1968
Pfirsichschnittkurs am 17.4.68 unter Leitung von Baumwart Nesselhauf, Ro­tenfels.

1969
Verwaltungsrat Karl Schnaible tritt zugunsten Jüngerer zurück. Bei den Neuwahlen am 25.1. wurden mit Heinrich Striebich und Heinrich Haitz 2 neue Beisitzer gewählt. Am 21.3. fand ein Lichtbildervortrag von Karl Schmitt über die Bundesgartenschau sowie über die Schönheiten der nähe­ren Umgebung statt.

1970
Lehrfahrt zur staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Hohenheim

1971
Im Januar hielt Gärtnermeister Decker aus Sasbachwalden einen Vortrag zum Thema “Wie wird mein Garten und Balkon schöner?” In der Folge führte die Lehrfahrt in diesem Jahr in das Blumendorf Sasbachwalden. Am 28.12. tritt Vorsitzender Rudolf Melzer zurück. Er war seit 1933 in der Ver­waltung, seit 1949 Vor­stand. Rudolf Melzer wird zum Ehrenvorsitzenden er­nannt. Die Neuwahl brachte folgende Besetzung: Vorsitzender Otto Bindna­gel, Schriftführer Heinrich Haitz, Kassier Herbert Pfistner, Beisitzer Nikolaus Merkel, Rudolf Melzer, Johannes Merkel, Gustav Heck, Josef Lang, Hein­rich Striebich und Karl Haitz (II)

Rudolf Melzer

1972
Am 7.10. wurde das 50jährige Jubiläum gefeiert. Die Festveranstaltung in der Merkurhalle wurde umrahmt mit einer musikalischen Blütenlese des Musikvereins Harmonie und der Sängervereinigung Ottenau. Den Festvor­trag mit Lichtbildern hielt Herr Deiser von der staatlichen Lehr- und Ver­suchsanstalt Hohenheim zum Thema “Erfolgreiche Ortsverschönerung durch Vorgarten-,  Balkon- und Fensterschmuck”. In der Jahreshauptver­sammlung am 28.12. wurde beschlossen, den Verein künftig “Obst- und Gartenbauverein” zu nennen. Oberamtmann Ludwig Huber, Bühl hält einen Vortrag über “Pflanzen und Blumen in Garten und Haus”.

1973
Die Kreisversammlung am 24.11. beschließt den Zusammenschluß der 53 Obstbauvereine unserer Region zum Bezirksobstbauverein Rastatt – Bühl. Die Dachorganisation unter Vorsitz von Josef Schiel, Bürgermeister aus Bi­schweier, hatte 3000 Mitglieder zu betreuen. Zum stellvertretenden Vorsit­zenden wird Herr Franz Jerger, Bühl – Vimbuch, gewählt. Oberamtmann Ludwig Huber wird Geschäftsführer.

1974
Der Blumenbindekurs am 23.1. mit Herrn Michael Heck, Florist aus Rastatt, und Gärtnermeister Ernst Kamm, Ottenau, war sehr gut besucht. 1974 wird der wärmste Wintermonat des Jahrhunderts registriert. Schon Anfang Fe­bruar blühten Krokusse und andere Frühlingsboten. Die Mitglieder der Ver­waltung trafen sich am 29.3.74 zu einem Arbeitseinsatz. In etwa 120 Ar­beitsstunden gestalteten sie eine Anlage am Kirchvorplatz mit Rosenbee­ten, Plattenwegen und 2 Sitzbänken. Ziel war die “Erholung zwischen Ma­gnolien, Rosen und frischem Grün”.
28.9.: Herr Schacht, ehemaliger Direktor des botanischen Gartens in Mün­chen, international anerkannter Autor und Gartenfachmann, hielt einen Lichtbildervortrag in der vollbesetzten Merkurhalle.
30.12.: Bei der Neuwahl wurden zwei zusätzliche Beisitzer, Hans Pfistner und Willi Seiser gewählt.

1975
3.12.: Im Blumenbindekurs von Florist Michael Heck wurde die Anfertigung von Advents- und Weihnachtsgestecken gezeigt.

1976
Für Rosenfreunde des Landkreises fand am 5.3. ein Vortragsabend in der vollbesetzten Jahnhalle, Gaggenau, statt. Referent war der Gartenbaudirek­tor Josef Raff von der Insel Mainau. Der Vortragsabend wurde umrahmt durch den Musikverein Harmonie Ottenau.
21.3.: Besuch bei Gartenbaubetrieb Ball, Gaggenau mit mehr als 50 Teil­nehmern.
10.9.: Lehrfahrt zum Augustenberg, Karlsruhe. Führung durch den Betriebs­leiter, Herrn Müller, der schon seit 20 Jahren in der Forschung und Erprobung tätig war.
21.12.: Bei der Jahreshauptversammlung wurde Herbert Pfistner für 25jährige Kassiertätigkeit geehrt. Herr Knühl vom Amt für Obst- und Gar­tenbau, Rastatt, referierte über pflegeleichte Stauden- und Sommerblumen.

1977
Ziel der Lehrfahrt am 19.8. war die sehr gut gelungene Floristenschau bei der Bundesgartenschau in Stuttgart.
28.12.: Nach 22jähriger Tätigkeit schied Karl Haitz (II) aus dem Verwaltungsrat aus. Nachfolger wurde Erich Steimer.

1978
15.3.: Über die Bedeutung von Humus sprach Herr Hohnbaum von der Firma Manna Werke.
28.-31.7.: Der Obst- und Gartenbauverein erreichte gleich bei seiner ersten Teilnahme am Vereins-Fußballturnier des SVO den 1. Platz.
14.10.: Der Obst- und Gartenbauverein Selbach feierte das 50jährige Jubi­läum in der Sporthalle. Wir gratulierten unserem Nachbarverein.

1979
14.7.: Deutschlands schönstes Rosendorf 1975, Nöggenschwiel, wurde von unseren Mitgliedern besucht. 20.000 Rosenpflanzen erfreuten die Besu­cher.

1980
28.12.: Für das am 6.6. verstorbene Verwaltungsratsmitglied Johannes Merkel wurde bei der Jahreshauptversammlung Dieter Korzen als Nachfol­ger gewählt.

1982
15.3.: Die Spezialisten im Wühlmausfangen von Weisenbach, Herr Neichel und Herr Schmeiser, zeigten uns ihre Fangmethoden. 70 Personen waren anwesend.
14.9.: Das 60jährige Jubiläum unseres Vereins wurde mit einem Diavortrag von Chefredakteur Karl Heinz Hanisch von der Zeitschrift “Mein schöner Garten” bereichert. Es war ein gelungener gemütlicher Festabend.
Unser langjähriges Verwaltungs- und Ehrenmitglied Nikolaus Merkel ist am 11.11. verstorben. Er war 33 Jahre aktiv in der Verwaltung tätig.

1983
17.6.: Mit einem Sonderzug fuhren die Obst- und Gartenbaufreunde des Landkreises Rastatt zur Internationalen Gartenbauausstellung nach Mün­chen. Von den 800 Teilnehmern war Ottenau mit 130 Personen vertreten. 160.000 Personen besuchten an diesem Tag die Ausstellung.
29.12.: In der Jahreshauptversammlung referierte Imkermeister Günter Wick über “Die Bienen, unsere Helfer”. Zu Ehrenmitgliedern wurden Michael Hor­nung, Moritz Merkel, Karl Pfistner und Karl Schmitt ernannt.

1984
März: Unser Verwaltungsratsmitglied Dieter Korzen hat die Baumwartprü­fung mit Erfolg bestanden. Herzlichen Glückwunsch!
16.7.: Bei der Lehrfahrt an den Kaiserstuhl wurde die Brauerei Riegeler be­sucht.

1985
12.1.: Der Schnittkurs, unter Leitung von Baumwart Willibald Maier, mußte wegen schlechter Witterung ins katholische Gemeindehaus verlegt werden.
8.3.: Vorsitzender Bindnagel hat die Baumwartprüfung mit Erfolg bestanden. Herzlichen Glückwunsch.
20.4.: Unser Ehrenvorsitzender Rudolf Melzer ist mit 77 Jahren verstorben. Er war seit 1935 in der Verwaltung, seit 1934 Baumwart und von 1949-1971 erster Vorsitzender.
29.8.: Ziel einer Lehrfahrt war die Fachhochschule und Forschungsanstalt in Geisenheim am Rhein. Prof. Dr. Jakob und Frau Dr. Braukmann, aner­kannte Experten in der Bundesrepublik, führten durch die 22ha großen An­lagen._
10.11.: Oberamtsrat Ludwig Huber schied als Geschäftsführer des Kreis- Obst- und Gartenbauverbandes aus. Ihm folgte Herr Oberamtsrat Bertold Knühl, Baden-Baden.
28.12.: Bei der Generalversammlung wurden Karl Schottmüller und Karl-Bernd Hurrle in die Verwaltung gewählt. Herbert Pfistner wurde für 33jährige Tätigkeit als Kassier geehrt.
30.12.: Unsere beiden Baumwarte, Dieter Korzen und Otto Bindnagel, zeig­ten den Schnitt älterer Bäume. Es wurde angeregt, diese Schnittkurse künf­tig jährlich durchzuführen.

1986
27.2.: Die Gewinner des Blumenschmuckwettbewerbes 1985 wurden durch Oberbürgermeister Dr. Thomas Schäuble geehrt.
30.6.: Teilnahme am Vereinsturnier des SVO, Abteilung Turnen, anläßlich des 100jährigen Jubiläums. Von 10 Mannschaften erreichten wir den 5. Platz.
12.12.: Der Verein erteilte den beiden 9. Klassen der Merkurschule Unter­richt in Obst- und Gartenbau durch die Herren Korzen und Bindnagel
9.12.: Katharina Lang, Ferdinand Schmitt, Michael Haitz, Ernst Schmitt und Wendelin Kraft wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

1987
21.3.: Der Wühlmausbekämpfungslehrgang wurde durch Herrn Pietschmann, Bühl, geleitet. Der Kurs hatte eine gute Resonanz.
25.6.: Erstmals wurde ein Sensendengelkurs abgehalten. Vorstand Bindna­gel zeigte diese Technik im Hofe von Willi Seiser. Der Kurs fand vor allem bei jungen Mitbürgern großes Interesse.
28.12.: In der Versammlung wurde ein Vortrag von Forstdirektor Bosch vom Forstamt Rotenfels gezeigt. Thema: “Die Wälder zwischen Rhein- und Hochschwarzwald”. Zu neuen Ehrenmitgliedern wurden Leopold Bernecker, Heinrich Flaig, Otto Huck, Franz Rost und Richard Seiser ernannt. Weitere 24 Mitglieder wurden für über 30jährige Mitgliedschaft geehrt.

1988
7.3.: Vortragsabend mit Ehrung der Gewinner des Blumenschmuckwettbe­werbes 87 durch Oberbürgermeister Dr. Thomas Schäuble. Kassier Herbert Pfistner erhielt die silberne Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für 37jährige Kassiertätigkeit verliehen. Wühlmausbekämpfungs- und Sensen­dengelkurse wurden im Sommer 88 angeboten.
28.12.: Unser Ehrenmitglied Karl Schmitt zeigte einen Diavortrag von ver­schiedenen Lehrfahrten.

1989
11.6.: Mit einem Festwagen unterstützten wir den Festumzug zum Anlaß “90 Jahre Feuerwehr”.
2.7.: Beim 125jährigen Jubiläum der Sängervereinigung traten wir mit einer Gruppe beim Festabend auf.
4.10.: Beim Ortsverschönerungswettbewerb des Landkreises Rastatt “Unser Dorf soll schöner werden” erreichte Ottenau den 3. Platz.
Dezember: In der Jahreshauptversammlung legten Schriftführer Heinrich Haitz und Verwaltungsrat Erich Steimer ihre Mandate nieder. Neuer Schriftführer wurde Heinrich Stark. Die Verwaltung wurde verjüngt durch Wolfgang Müller, Erwin Pfistner und Karl-Anton Wunsch. Erstmals wurde mit Karl Schottmüller ein Stellvertreter für den ersten Vorsitzenden gewählt. Gustav Heck wurde nach 50jähriger Verwaltungsarbeit zum Ehrenverwal­tungsrat ernannt. Im zweiten Teil der Versammlung zeigte Stadtgärtnermei­ster Mayer Lichtbilder über “die Umgebung Gaggenaus in den vier Jahres­zeiten”.

1990
Am 21.6. verstarb Ehrenverwaltungsrat Gustav Heck.
17.9.: “Mit weniger Arbeit süßere Trauben ernten” war das Thema des Vor­trages für Rebenzüchter vom 1. Vorsitzenden Otto Bindnagel. 40 Personen waren anwesend.
Dezember: Oberamtmann Knühl schied als Leiter des Amtes für Obst- und Gartenbau beim Landratsamt Rastatt aus. Nachfolger wurde Dipl.-Ing. Uwe Kimberger.
10.11.: Besuch beim Obst- und Gartenbauverein Rotenfels anläßlich des­sen 60jährigen Jubiläums.
28.12.: In der Jahreshauptversammlung wurde Kassier Herbert Pfistner für seinen 40.Bericht geehrt. Maria Heck, Thomas Himmel, Hermann Merkel und Karl Schnaible wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ein Vortrag von Ferdinand Rothenberger hatte die Bergwelt des Wallis mit Jodlermesse zum Inhalt.

1991
Februar: Unterrichtung der 9. Klasse der Merkurschule durch Otto Bindna­gel und Willi Seiser, 3 Bäume wurden im Schulbereich gepflanzt.
16.4.: Kompostlehrgang bei der Merkurschule von Herrn Reisch, 48 Perso­nen anwesend.
16.9.: Einkochen in Minutenschnelle mit Mikrowelle von Frau Hartung (Südzucker, Mannheim), 47 Personen anwesend.
30.12.: Der 1. Vorsitzende Otto Bindnagel wurde für “20 Jahre Leitung des Vereins” geehrt. Stadtgärtnermeister Mayer zeigte Lichtbilder über die Lan­desgartenschau in Hockenheim.

1992
Verwaltungsrat Willi Seiser verstarb am 20.7. mit 64 Jahren.
19.9.: Der Obst- und Gartenbauverein Ottenau begeht sein 70jähriges Jubi­läum. Die Festveranstaltung in der Merkurhalle wurde bereichert durch Grußworte von Oberbürgermeister Michael Schulz und Dipl.-Ing. Uwe Kim­berger, Amt für Obst- und Gartenbau beim Landratsamt Rastatt, sowie ei­nem lehrreichen und zugleich unterhaltsamen Vortrag von Gartenbaudirek­tor Josef Raff von der Insel Mainau mit dem Thema “Rosen in aller Welt”. Umrahmt wurde die Festveranstaltung durch Beiträge des Musikvereins Harmonie und der Sängervereinigung Ottenau. Langjährige Mitglieder wur­den geehrt.
29.12.: Jahreshauptversammlung: Kassier Herbert Pfistner gab seinen letz­ten Bericht, bevor er sein Amt nach 41 Jahren niederlegte. Nachfolger wurde Hans Pfistner. Als neue Verwaltungsratsmitglieder wurden Walter Mahler, Josef Rieger und Bernd Seiser gewählt. Der Blumenschmuckwett­bewerb der Stadt Gaggenau wurde nicht mehr fortgeführt.

1993
8. und 11.2.: Die beiden 9. Klassen der Merkurschule wurden in Obst- und Gartenbau unterrichtet, anschließend wurden die 1991 gepflanzten 3 Bäume im Schulbereich geschnitten.
12. u. 13.6.: Vorbereitungen für die 750 Jahrfeier Ottenaus sind abge­schlossen. Ein Wagen mit Obstbaumotiv “Obstbau einst und heute” nahm am Festzug teil. Bei Familie Pregger in der Friedrichstraße hatte der Obst- und Gartenbauverein sein Festzelt aufgebaut. Das Fest wurde zu einem gelungenen Werk.
13.8.: Im Anwesen von Lothar Wunsch wurde der Sommerschnitt gezeigt.
Dezember: Der Verein gibt sich eine Satzung und wird beim Amtsgericht Rastatt eingetragen. Er darf sich ab sofort “Obst- und Gartenbauverein Ot­tenau e.V.” nennen. In der Generalversammlung am 28.12. zeigten Heinrich und Helga Sänger einen Diavortrag über “die Bergwelt der Dolomiten und ihre Blütenpracht”.

1994
11.u. 18.2.: Der Unterricht in der Merkurschule wurde fortgeführt.
8.6.: Im Schulbereich wurde ein weiterer Kompostlehrgang durchgeführt.
29.7.: Eine gelungene Lehrfahrt in die Pfalz, nach Kandel und Heuchels­heim-Klingen, bereicherte das Fachwissen.
16.11.: Bei der Hauptversammlung des Kreis- Obst- und Gartenbauverban­des Rastatt – Bühl e.V. wurde Bürgermeister a.D. Josef Schiel nach 26jähriger Tätigkeit als 1.Vorsitzender verabschiedet. Als Nachfolger wurde Bürgermeister Ernst Kopp aus Bietigheim gewählt.
12.-16.12.: Dieter Korzen und Otto Bindnagel besuchten einen Fortbildungs­lehrgang für Baumwarte.
28.12.: Die Generalversammlung war sehr gut besucht. 150 Anwesende folgten im 2. Teil gespannt den Ausführungen von Herrn Vogel, Ba­den-Baden, über “Kompost mit Gütezeichen”.

1995
20. u. 22.2.: Schulunterricht in der Merkurschule
20. u. 21.5.: Zum 10jährigen Bestehen der Behindertenwerkstätten in Ot­tenau wird unter Mitwirkung der Ottenauer Vereine ein Fest zugunsten der Behinderten-Lebenshilfe-Murgtal durchgeführt.
8.- 10.7.: Der Musikverein begeht sein 100jähriges Jubiläum. Bei diesem Fest halfen wir mit. Am großen Festabend trat eine Gruppe unseres Vereins auf mit einem humoristischen Beitrag.
24.7.: Im Rahmen des Ortsverschönerungswettbewerbes des Landkreises Rastatt wurde unser Ort besichtigt und erhielt den 3. Preis.
26.10.: Während der Aktionstage des Landkreises wurde bei uns ein gut besuchter Kompostlehrgang angeboten.
November: Eine Aktion des Landkreises soll den Streuobstbau fördern. Baumpflanzungen wurden vom Landkreis bezuschußt. Der Obst- und Gar­tenbauverein Ottenau konnte 221 Bäume an die Besteller abgeben.
27.11.: Die neue Sporthalle ist fertiggestellt. In den Kellerräumen werden den Vereinen Räume zur Aufbewahrung von Utensilien zur Verfügung ge­stellt.

1996
29.1.: In der Jahreshauptversammlung wurde die “alte Mannschaft” wieder­gewählt. Im 2.Teil zeigte Kassier Hans Pfistner die meisterhafte Tonbild­schau “Internationale Gartenschau 1993, Stuttgart”.
5. u. 12.2.: Unterricht in der Merkurschule über das Schneiden von Bäumen.
21.3.: Im Garten des Behindertenheimes in der Friedrichstraße wurden vom Verein 15 Bäume gepflanzt.
30.12.: Bei der Jahreshauptversammlung wurde der erste Vorsitzende Otto Bindnagel für 25jährige Vorstandstätigkeit geehrt. Im 2.Teil referierte Herr Pietschmann vom Landwirtschaftsamt Bühl zum Thema “Gesunder Garten, gesunde Pflanzen”.

1997
In diesem Jahr kann der Verein auf 75 Jahre seit seiner Gründung im Jahre 1922 zurückblicken. So stehen die Vorbereitungen für das Jubiläumsfest, mit dem am 20. und 21.September der Höhepunkt der Veranstaltungen er­reicht werden soll, im Mittelpunkt der Aktivitäten.
Auch im Jubiläumsjahr gab es ein reichhaltiges Angebot an Kursen und Vor­trägen:
11.1.: Ein Schnittkurs fiel auf gute Resonanz. Am Beispiel einiger älterer Bäume wurden von den Baumwarten Dieter Korzen und Otto Bindnagel wertvolle Anregungen gegeben, die von den Teilnehmern dankbar aufge­nommen wurden.
25.2. u. 3.3.: Unterrichtung der beiden 9. Schulklassen der Merkurschule. Heinrich Stark und Otto Bindnagel vermittelten in jeweils 2 Doppelstunden das Grundwissen der Naturbeobachtung aus der Sicht des Obst- und Gar­tenbauers. An praktischen Beispielen wurde der Schnitt von Jungbäumen gezeigt.
4.3.: Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt von Sträuchern und Rosen ist der Monat März. Herr Kimberger vom Amt für Obst- und Gartenbau des Land­kreises Rastatt zeigte den Schnitt auch an verwilderten Sträuchern.
Die aufmerksamen Teilnehmer erhielten so, gerade rechtzeitig für die eige­nen Schnittarbeiten, wertvolle Tips vom Fachmann.
6.3.: Die im Jahre 1996 auf dem Anwesen des Behindertenheimes in der Friedrichstraße gepflanzten Bäume wurden vom Verein geschnitten.
6.6. Einen außergewöhnlichen Zuspruch fand die Lehrfahrt, die im Jubilä­umsjahr, den Bodensee, mit der Gemüseinsel Reichenau und der Blumen­insel Mainau zum Ziel hatte. 3 Omnibusse brachten die Vereinsmitglieder zu ihrem Ziel. Auf der Insel Reichenau war eine Führung angesagt in deren Rahmen Herr Glönkler Aspekte der Gemüseerzeugung und Vermarktung aufzeigte, sowie über den integrierten Pflanzenschutz informierte.
Diente der Besuch der Insel Reichenau in erster Linie der Information, so war auf der Insel Mainau ausreichend Gelegenheit gegeben, sich zu erholen und an der Blütenpracht zu erfreuen.

Text und Bilder sind aus der Festschrift 75 Jahre Obst-und Gartenbauverein Ottenau e.V.
Vereinsarchiv Josef Rieger